St. Franziskus: Ehrenamtspreis

Seit 15 Jahren sind sie im Einsatz

Am 18. November 2020 erhielten die Obdachlosenhelfer des Kirchortes St. Franziskus im Vahrenheider Star Event Center Anerkennung durch die Politik. Im Beisein von Oberbürgermeister Belit Onay überreichte Bezirksbürgermeister Harry Grunenberg den Ehrenamtspreis des Bezirksstadtrates Bothfeld-Vahrenheide. Den Ehrenamtspreis, bestehend aus einer Urkunde und 1000 Euro, nahm der Leiter des Obdachlosenprojektes, Heinz Kalinski, gemeinsam mit Pfarrer Arnold Richter und zehn Mitgliedern (von insgesamt 18) des Projektes entgegen.

In seiner Laudatio hob Harry Grunenberg die sozial integrierende Wirkung der Arbeit der Projektgruppe hervor. Diese organisiert ein Bedürftigenessen, das an jedem Samstagvormittag für die Obdachlosenszene im Bereich des Hauptbahnhofes angeboten und gern angenommen wird. Woche für Woche kocht ein wechselndes Dreierteam morgens in der Küche des St.-Franziskus-Pfarrheims zehn Liter Kaffee, schmiert Brote und Brötchen, füllt zwei Wärmekanister mit heißen Bockwürsten. All das, dazu noch Obst und Kekse, wird zusammen mit zwei Stehtischen in den Gemeindebulli gepackt. Der Bulli fährt auf den Raschplatz in Höhe der Polizeistation. Dort werden die Stände für die Verteilung und die Stehtische aufgebaut. In ca. einer Stunde werden alle Lebensmittel verteilt an ca. 70 bis 100 Bedürftige. Öfters werden die Dreierteams auch unterstützt durch Firmbewerber, Sozialpraktikanten oder jugendliche Ableister von Sozialstunden. Die Lebensmittel werden von der Lidl-Filiale (Ecke Dresdener Straße/Sahlkamp), der Edeka-Filiale (Podbielskistraße) und der Rot-Kreuz-Tafel gespendet. Für den Transport der Lebensmittel zum Kirchort St. Franziskus sorgen drei Fahrer der Obdachlosen-Projektgruppe. Dreimal pro Woche fahren sie die Spenderfirmen an.

Von den Obdachlosen wird öfters gesagt, dass sie es besonders schätzen, dass ihnen von Menschen geholfen wird, die dafür kein Geld bekommen — im Gegensatz zu Polizisten, Rettungssanitätern oder Sozialarbeitern, mit denen sie sonst außerhalb ihrer Szene zu tun haben. Einmal im Jahr veranstaltet die Projektgruppe mit den Obdachlosen auch ein Grillfest.

Was die Projektgruppe mit den 1000 Euro Preisgeld tun wird, wusste sie bis Redaktionsschluss noch nicht. „Da überlegen wir noch“, sagte Leiter Heinz Kalinski.

Tillo Nestmann