Kirchort St. Franziskus
Hannover-Vahrenheide
Der Kirchort St. Franziskus in Hannover-Vahrenheide wurde am 01.09.2010 mit der Pfarrgemeinde Heilig Geist in Hannover-Bothfeld fusioniert.
In den Jahren 1958/59 entstand unser Stadtteil Vahrenheide. Am Fest Christi Himmelfahrt 1963 wurde der Grundstein für die Pfarrkirche St. Franziskus gelegt, die Bischof Heinrich Maria Janssen am 11. Juli 1964 feierlich konsekrierte.
Die Kirche St. Franziskus steht inmitten der Gemeinde; mit ihren hochgezogenen, fast fensterlosen Wänden wirkt sie wie ein großes Schiff, das in den Fluten der Zeiten Sicherheit und Zuflucht bietet. Dieses Gotteshaus ist die erste St.-Franziskus-Kirche im Bistum Hildesheim. Man kann diese Kirche auch sehen als das »Zelt Gottes unter den Menschen«, denn die Decke wirkt wie eine auseinander gefaltete Zeltplane, von dünnen Zeltstäben getragen.
Unter dem Hochaltar befindet sich Sand, der zusammen mit dem Grundstein aus den Carceri di Assisi stammt. Der Grundstein ist an der Vorderfront der Kirche links vom Eingang zu sehen. Im Altar befinden sich die Reliquien der Heiligen Theresia von Lisieux, der zweiten Patronin unserer Kirche. Das nach Entwürfen von Paul Wolters gebaute Gotteshaus ist durch den Braunschweiger Kunstschaffenden Claus Kilian ausgestaltet worden. Von ihm stammen unter anderem auch die Entwürfe zum Franziskus-Fenster im Chor, zum Sonnengesang-Relief über dem Altar und zu dem 1970 geschaffenen Kreuzweg. Nur wenn die Bilder und Zeichen zu einer Aussage werden, können sie den Gottesdienst des einzelnen und der Gemeinde verlebendigen.
Das alles ist im bzw. am Gotteshaus St. Franziskus zu sehen:
Das Giebelkreuz
Um die Kirche auch nach außen hin deutlicher als Gotteshaus kenntlich zu machen, wurde am 5.10.1980 ein großes Kreuz am Giebel der Kirche angebracht.
Das Franziskus-Fenster
Das große Fenster im Chor unserer Kirche zeigt den Heiligen Franziskus von Assisi, der im Gewand des Bußpredigers die Kirche stützt. So sah ihn Papst Innozenz III. in einer Vision. Zu seinen Füßen der Wolf von Gubbio, Gestalt einer der zahlreichen Legenden um den Heiligen. Über seinem Haupt schwebt eine weiße Taube, das Symbol des Heiligen Geistes, der in roten Feuerzungen auf den hl. Franziskus niedergeht. Der Künstler hat hier eine Parallele zum Pfingstbericht (Apg. 2,3) gezogen, als der Geist in Feuerzungen auf die Apostel herabkam.
Der Sonnengesang des Heiligen Franziskus
Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind Ehre, Lob und Ruhm und aller Segen. Du allein bist würdig, sie zu empfangen, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen, o Höchster. Gelobt seist du, mein Herr! Mit all deinen Geschöpfen, vor allem mit der edlen Schwester Sonne. Sie bringt uns den Tag und das Licht, von dir, du Höchster, ein Gleichnis. Durch Bruder Mond und die Sterne. Du hast sie am Himmel gebildet, klar und kostbar schön. Durch Bruder Wind und die Luft. durch bewölkten und heiteren Himmel und jegliches Wetter; so erhältst du deine Geschöpfe am Leben. Durch Schwester Wasser, so nützlich und demütig, so köstlich und keusch. Durch Bruder Feuer; mit ihm erleuchtest du uns die Nacht. Er ist schön und freundlich, gewaltig und stark. Durch unsere Schwester, die Mutter Erde; sie trägt und erhält uns, bringt vielerlei Früchte hervor und Kräuter und bunte Blumen. Durch alle, die vergeben in deiner Liebe, die Krankheit und Trübsal ertragen. Selig, die dulden in Frieden; sie werden von dir, o Höchster, gekrönt. Durch unsern Bruder, den leiblichen Tod; kein lebendiger Mensch kann ihm entrinnen. Weh denen, die sterben in tödlichen Sünden. Selig, die der Tod trifft in deinem heiligsten Willen; denn der zweite Tod kann ihnen nichts antun. Lobt und preiset meinen Herrn und dankt und dient ihm in großer Demut.
Urtext: Franz von Assisi (Altes Gotteslob Nr. 285)
Der Kreuzweg
Neben den üblichen Kreuzwegstationen hat der Künstler Claus Kilian - da unsere Kirche 16 Seitenfenster besitzt - noch zwei weitere Kreuzwegbilder hinzugefügt:
einmal beim Aufgang zur Orgelempore das Bild der Leidenswerkzeuge des Herrn mit dem Hahn als Zeichen der Wachsamkeit
und vorn links: der verklärte Christus als Sieger steht glorreich von den Toten auf.
Das Altarkreuz
Das Altarkreuz wurde von Claus Kilian geschaffen, eine Nachbildung des Originals des Franziskuskreuzes in Assisi. Es versinnbildet die Menschen, die rechts und links neben dem Leib des Gekreuzigten abgebildet sind. Die sehr kleinen Gestalten ganz am Rand sind (vom Beschauer aus links): der Soldat mit der Lanze und rechts ein den Herrn verspottender Mensch. Wer sich gegen den Herrn wendet, ist ein kleiner unbedeutender Wicht. Groß wird der, der sich zum Herrn bekennt, zu ihm steht. Das sehen wir an den groß abgebildeten Menschen (auf der linken Seite von außen nach innen): die Gottesmutter Maria und der Apostel Johannes. Auf der rechten Seite vom Leib des Herrn her gesehen: Maria Magdalena, Maria die Mutter des Jakobus und der römische Hauptmann. (Über der Schulter des Hauptmanns ist übrigens ein Gesicht zu sehen. Dort hat sich mit höchster Wahrscheinlichkeit der unbekannte Künstler verewigt.) Wo der Kreuzschaft in die breitere Fläche übergeht, ist etwas unterhalb dieser Stelle rechts ein Hahn gemalt. Das will wohl besagen: “Gib acht und fühl dich nicht zu sicher! Es war schon mal einer, der überzeugt war, an den Herrn zu glauben. Aber er hat den Herrn verleugnet, ehe der Hahn dreimal krähte!” Betrachten wir das Kreuz einmal in allen seinen Einzelheiten: Unser Erlöser ist hier nicht dargestellt als von Schmerzen zerrissen. In großer Ruhe scheint er am Kreuz förmlich zu stehen. Aber hat er das Kreuzesleiden nicht wirklich durchgestanden als der Sieger über Sünde, Hölle und Tod? Er hat am Kreuz seinen Tod erlitten, aber es hat ihn nicht zerbrochen. Er hat vielmehr all das auf sich genommen, um es zu zerbrechen. Stellen wir uns dieses Kreuzbild einmal vor ohne den Leib des gekreuzigten Herrn. Dann tut sich hinter seinen ausgespannten Armen das leere Grab auf, wie es die frommen Frauen am Ostermorgen seiner Auferstehung fanden.. Und wir sehen tatsächlich ganz rechts und links, wie die Frauen zum leeren Grab kommen. Ebenso erkennen wir auf beiden Seiten unter den Armen des Gekreuzigten jeweils zwei Engel, die am leeren Grab sich in lebhaftem Gespräch einander zuwenden und mit ihren Händen auf den Herrn weisen. Es sind die Engel, die von der Auferstehung Jesus Christi zu denen sprachen, die an ihn glaubten. Über dem Haupt des Gekreuzigten sehen wir in einem leuchtend roten Kreis den Herrn, wie er emporsteigt zum Himmel. In der Hand trägt er das Kreuz wie ein Zepter des Triumphes. Die Chöre lobpreisender Engel umgehen ihn. Und ganz am oberen Rand des Kreuzes ist in einem Halbkreis die Rechte des Vaters abgebildet. So finden wir in diesem Kreuzbild das gesamte Heilswerk unseres Herrn dargestellt, wie wir es im Glaubensbekenntnis beten.
Der Tabernakel
Den Tabernakel ziert eine Darstellung des Abendmahles in Emaillearbeit. Sie zeigt Christus und elf der zwölf Apostel.
Der ursprünglich als Sockel vorgesehene untere Rand ist von Zacken durchbrochen, deren Spitzen teilweise mit Bergkristallen besetzt sind.
Bis 1971 befand sich der Tabernakel auf dem Altar in der Seitenkapelle. Dann wurde die jetzige Stele (Säule) aus weißem Marmor geschaffen. Mit ihrer Form symbolisiert sie die allumfassende Liebe Christi, die vom Tabernakel ausgeht.
Der Hochaltar ist aus Marmor gefertigt.
Unter dem Hochaltar befindet sich Sand, der zusammen mit dem Grundstein aus den Carceri di Assisi stammt. Der Grundstein ist an der Vorderfront der Kirche links vom Eingang zu sehen.
Im Altar befinden sich die Reliquien der Heiligen Theresia von Lisieux, der zweiten Patronin unserer Kirche.
Das Altarkreuz stammt aus der Mitte des vorletzten Jahrhunderts.
Es steht auf einem Seitentisch im Altarraum, von zwei Leuchtern eingerahmt, vor denen das Evangeliar während der Eucharistie liegt.
Eine Orgel ist das größte, schwerste, vielseitigste und teuerste Musikinstrument, das es gibt. Sie ist nach wie vor das Instrument der Kirche und des Gottesdienstes. Es gibt keine Serienfertigung für Orgeln, jede wird speziell für die akustischen, optischen und räumlichen Gegebenheiten einer Kirche entworfen. Vieles ist dabei zu berücksichtigen, musikalische und optische Forderungen müssen vereinbart und mit den finanziellen Möglichkeiten in Einklang gebracht werden.
So klingt zum Beispiel eine Orgel, je größer sie ist, desto ausgeglichener und sanfter (nicht lauter!). Ein anderes Beispiel: Die aus optischen Gründen notwendige, sehr hohe Bauweise unserer Orgel bringt einige akustische Nachteile.
Natürlich kommt in unserer Zeit des Zweckmäßigkeitsdenkens auch die Frage ins Spiel: Lohnt es sich, eine Orgel zu bauen, sollten wir mit demselben Geld nicht beispielsweise Projekte in der dritten Welt unterstützen? Die Antwort kann eigentlich nur lauten: Wir müssen eine Verbindung schaffen, das eine tun, ohne das andere zu lassen, nicht zwei so gleichermaßen wichtige Dinge gegeneinander aufrechnen. Alle oben genannten Argumente für die Wichtigkeit der Musik in der Kirche gelten auch hier. Und zwei Punkte lassen sich aus der Erfahrung der Jahre mit unserer Orgel anführen: Erstens hat sie eine positive Wirkung auf den Gemeindegesang, der sich zu einem guten, schwungvollen und freudigen Element des Gottesdienstes entwickelt hat. Zweitens haben inzwischen mehr als zehn angehende Organisten an unserer Orgel gelernt, viele von ihnen versehen den Organistendienst in anderen Gemeinden Hannovers.
Denn trotz aller unvermeidlichen Kompromisse: Wir haben eine »richtige« Orgel, das heißt ein Instrument, auf dem man Orgelmusik aller Komponisten und aller Stilrichtungen wiedergeben kann.
Einige Zahlen: 23 Register, 2 Manuale und Pedal, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur. Das bedeutet in anderen Worten: 112 Tasten für die Hände; 30 Tasten für die Füße; 95 Schalter; knapp 1700 Pfeifen, die größte ca. 2,8 m, die kleinste 4,5 cm; drei Programmiermöglichkeiten; 8,3 Millionen theoretische Klangkombinationen, davon einige tausend, die auch gut klingen.